Montag, 17. Dezember 2007

Tierheim Köln - Teil 2

Kaum waren die Tore des Tierheims geöffnet, ging ich schnurstraks in das Hauptgebäude um nicht Gefahr zu laufen, dass der Hund nicht mehr dort ist. Am Tor hatte sich schon eine relativ große Menschenmenge angesammelt, so dass ich in jedem dieser Personen einen potentiellen Mitbewerber vermutete.
Zum Glück traf ich sofort auf eine Mitarbeiterin, der ich leicht hecktisch entgegentrat und fragte "Entschuldigung, aber wo finde ich denn Lissy?"

Sofort wurde mir der Zwinger benannt, der sich genau in der Mitte des Geländes befand. Mit einiger Unruhe im Bauch näherte ich mich dem Zwingerkomplex, mit der Angst, dass vielleicht noch jemand "mein" Schätzchen entdeckt haben möge. Ich hatte noch nie Glück im Ziehen von Losen oder Wetten, weshalb ich selbiges irgendwann eingestellt und mich einfach damit abgefunden habe. Daher vermutete ich, dass ich niemals den Hund, den ich persönlich gerne möchte, auch tatsächlich haben könnte. Doch als ich zum Zwinger gelangte war dort niemand. Überall hatten sich zahlreiche Menschtrauben um die um den im Zentrum gelgenen Zwinger gebildet, aber genau in der Mitte gingen alle Menschen vorbei und blieben nicht stehen, bis auf mich.

Ich blieb stehen und war erstaunt, denn Lissy war viel kleiner, als ich sie mir trotz der Bilder im Internet vorgestelt hatte. Dort saß sie, direkt aus dem Zwinger hinausschauend, um sie herum ein unbeschreiblicher Trubel und sie beobachtete mit großen, aufmerksamen Augen das Geschehen. Sie gab keinen Ton von sich, obgleich aus allen Zwingern ein unbeschreiblicher Lärm von Hundegebell erklang.

Ich näherte mich, blieb jedoch in einem Abstand von wenigen Zentimetern vor dem Käfiggitter entfernt, denn ich erinnerte mich gut an die Beschriftungen im Tierheim Bonn, dass man bitte nicht durch die Zwingergitter hindurch fasssen sollte: Sicherlich war es so manches Mal passiert, dass jemand Unbedachtes verletz worden war. Doch hier gab es diese Beschriftungen nicht. Vorsichtig näherte ich mich dem kleinen Wesen, dass sich langsam an die Gitterstäbe presste und in die Ferne starrte, mich garnicht wahrnahm. ich rief "Lissy, Lissy, hallo mein Schatz!" Doch sie reagierte nicht - wen verwundert dies? Erst später sollte ich feststellen, dass sie noch garnichts kannte, nicht einmal ihren Namen und auch kein Zuhause, keine Liebe und keine Sicherheit.